Kirche Zinnowitz

Die evangelische Kirche im Zinnowitz gehört zur Evangelischen Kirchgemeinde Krummin-Karlshagen-Zinnowitz. Ihr Entstehen hat das Gotteshaus auch der prosperierenden Entwicklung der Gemeinde Zinnowitz ab 1880 als Badeort zu verdanken. Der Bauplatz auf einer Anhöhe des Ortes war das Geschenk eines Berliner Staatssekretärs. Das für den Bau notwendige Geld wurde durch Spenden aufgebracht, an denen sich auch der preußische Staat beteiligte. Die Baupläne entwarfen zwei Berliner Architekten. Der ausführende Baumeister stammte aus Zinnowitz, der das Projekt in nur einem Jahr Bauzeit vollendete. Im Juli 1895 wurde die Kirche feierlich eingeweiht.

Die Kirche ist ein neugotischer Backsteinbau mit eingezogenem fünfseitigen Chorschluss und rechteckigem Westturm, der von zwei Treppentürmchen flankiert wird und an der Nord- und Südseite mit Dreiecksgiebeln versehen ist. Der Haupteingang als spitzbogiges Eingangsportal befindet sich am Westportal. Die Längsseiten des Langhauses werden durch abgetreppte Strebepfeiler in gleichgroße Abschnitte gegliedert.

Die einheitliche Innenausstattung stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der Innenraum wird mit einer trapezförmigen vierseitig gebrochenen Holzdecke geschlossen. Auch die umlaufenden Emporen sind aus Holz gefertigt. In der Kirche gibt es ein Holzkreuz mit dem gekreuzigten Christus, eine Kanzel mit sechseckigem Kanzelkorb und einen Taufstein mit achteckiger Kuppa. Sehenswert sind auch die drei buntfarbigen Chorfenster sowie die bauzeitliche Glasmalereiausstattung. Die später mehrfach sanierte mechanische Orgel wurde 1895 von Orgelbauern aus Berlin-Kreuzberg gefertigt. Das Glockenwerk besteht aus einer Bronzeglocke aus der Erbauungszeit sowie zwei 1955 angeschafften Stahlgussglocken. Die Kirche wurde in den Jahren 1980 bis 1990 komplett saniert. 1997 erhielt sie eine Heizung.