Trio Catch - Donnersberghalle - Rockenhausen
Helmut Lachenmann - SERYNADE Klavier Solo und GOT LOST für Sopran ...
15.11.2025, 19:00 Uhr
Helmut Lachenmann
SERYNADE (1997/98)
für Klavier Solo
Yukiko Sugawara
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GOT LOST (2007/08)
für Stimme und Klavier
Yukiko Sugawara – Klavier
Yuko Kakuta – Sopran
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Mit der japanischen Pianistin Yukiko Sugawara konnte für das Festival in Rockenhausen die Widmungsträgerin des ersten großen Klavierwerks von Helmut Lachenmann gewonnen werden. Yukiko Sugawara hat das Werk SERYNADE in vielen internationalen Konzerthäusern mit großem Erfolg vorgestellt. Mit dem „Y“ im Titel verweist der Komponist humorvoll auf ihren Vornamen.
Das Klavier ist eines derjenigen Instrumente, an denen sich zentrale Momente der Kompositionsästhetik Helmut Lachenmanns in besonderer Weise manifestiert haben.
Helmut Lachenmann erweist sich auch in diesem Werk als Meister der Setzung und Zersetzung von Klangmaterial und zwingt den Hörer zu einem realistischen Klangverständnis.
GOT LOST ist die einzige Komposition Helmut Lachenmanns für die Besetzung „Singstimme und Klavier“. Hierin verbindet er drei sehr unterschiedliche Texte: vier gereimte Zeilen von Friedrich Nietzsche, ein portugiesisches Gedicht „Todas as cartas de amor são ridículas“ (Alle Liebesbriefe sind lächerlich) – und eine Verlustmeldung, entdeckt im Aufzug einer Berliner Villa: „Today my laundry basket got lost...“, die dem Werk seinen Namen gab.
„Drei nur scheinbar inkompatible Texte, ihrer pathetischen, poetischen, profanen Diktion entkleidet, werden aus derselben Klangquelle, einer ,wie auch immer‘ singenden Sopranstimme, in ein intervallisch ständig sich wandelndes Klang-, Hall- und Bewegungsfeld geschickt: rufend, verspielt, ,trällernd‘, ariosoid lamentierend: sie unterbrechen und durchsetzen einander und stecken so einen ihnen letztlich selbst fremden Raum ab, in welchem [...] Musik in ,ausdrucks‘-loser Heiterkeit bewusst über sich selbst nachdenkt.“ (Helmut Lachenmann, 2010)
Foto (c): Dirk Kittelberger, Martin Siegmund
Trio Catch - Donnersberghalle - Rockenhausen
16.11.2025, 11:30 Uhr
Trio Catch
Martin Adámek – Klarinette | Eva Boesch – Violoncello | Sun-Young Nam – Klavier
Helmut Lachenmann
Pression 1969/2010 | Violoncello Solo – Eva Boesch
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Dal niente 1970 | Klarinette Solo – Martin Adámek
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Pression 1969/2010 (Wiederholung) | Violoncello Solo – Eva Boesch
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Allegro sostenuto (1986-1988) | Musik für Karinette, Violoncello und Klavier
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Catch! Das Publikum fangen. Die so unterschiedlichen Klangfarben von Klarinette, Violoncello und Klavier virtuos zur Entfaltung bringen und sich dabei immer wieder neu auf die Suche nach dem gemeinsamen, unverwechselbaren Klang begeben – das macht das spezielle Profil des Trio Catch aus.
Pression
Das Stück für Cello ist ebenso wie Dal niente (für Klarinette) eine Studie für erweiterten Instrumentengebrauch. Es wurde 1970 in Como aufgeführt und ist am 16. November 2025 – 55 Jahre später – erstmalig am Donnersberg zu hören. Das Werk basiert auf Lachenmanns Konzeption einer „Musique concrète instrumentale“. „Gemeint ist damit eine Musik, in welcher die Schallereignisse so gewählt und organisiert sind, dass man die Art ihrer Entstehung mindestens so wichtig nimmt wie die resultierenden akustischen Eigenschaften selbst. In diesem Sinn ist Pression ein Modell. Abgewandelt und komponiert werden hier Druckverhältnisse bei Klang-Aktionen am Cello. Der reine, „schöne volle“ Celloton ist darin also nur ein Sonderfall unter verschiedenen Möglichkeiten. [...] Das mag ein bloßes Spiel sein: Es ist auf jeden Fall ein Angebot an den Hörer, zu hören; anders zu hören und seine Hörgewohnheiten und die dahinter verborgenen ästhetischen Tabus anhand einer charakteristischen Provokation bewusst zu machen und zu überprüfen. [...] Hören heißt hier auf keinen Fall wieder: zustimmend mitvollziehen.“ (Helmut Lachenmann, 1972)
Dal niente | Für Klarinette – Solo
„Wie meine anderen Kompositionen aus dieser Zeit ist auch Dal niente kompositionstechnisch der Idee einer „Musique concrète instrumentale“ verpflichtet. Aus dem Instrument wird ein Gerät: ein charakteristisch manipulierter Filter für den charakteristisch gesteuerten Atem.“ (Helmut Lachenmann, 1980)
Allegro sostenuto | für Klarinettentrio
Die Uraufführung von Helmut Lachenmanns „Allegro sostenuto“ im Dezember 1989 in der Kölner Philharmonie wird heute im Rückblick von der musikalischen Fachwelt als eine Art Wiedergeburt der Kammermusik im ausgehenden 20. Jahrhundert bezeichnet. Das Klarinettentrio wurde in unzähligen Konzerten aufgeführt und liegt in mehreren CD-Einspielungen vor. Der renommierte Schweizer Musikwissenschaftler Jürg Stenzl sieht in dem Werk „eine Klarheit der Zeichnung mit einer klanglichen Nuancierungskunst, für die [er] außer Debussy keinen Vergleich wüsste.“
Foto Copyright: Jean Baptiste Millot
Ermäßigung
Ermäßigung gilt für: SchülerInnen und Studierende. Die Veranstaltungsstätte ist rollstuhlgerecht. Die schwerbehinderte Person mit B im Ausweis zahlt den ermäßigten Preis. Deren Begleitperson erhält freien Eintritt und benötigt ein eigenes Ticket.
Termine Trio Catch
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